Long Covid und IHHT: Erfahrungsbericht von unserem Hypoxie Standort Waldshut

Mit diesem Blogbeitrag wollen wir zwei Themen aufgreifen, die in unserem Alltag immer präsenter werden und auch immer häufiger im Zusammenhang stehen. Long COVID und IHHT (Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie). Die Forschung zu IHHT bei Long COVID ist noch relativ neu und nicht umfassend abgeschlossen. Allerdings gibt es positive Berichte von Patienten, die eine Verbesserung ihrer Symptome nach der Anwendung von IHHT beobachtet haben, insbesondere bei Fatigue und Atemproblemen. Und einen solchen Erfahrungsbericht wollen wir mit diesem Blogbeitrag teilen. Unsere Kundin Marina aus dem Südwesten Deutschlands möchte bewusst der Öffentlichkeit ihre Geschichte erzählen, denn lange Zeit ging es ihr wirklich schlecht und sie wusste nicht, was oder wer ihr helfen kann. Davor möchte sie andere bewahren, indem sie uns berichtet, welche positive Erfahrung sie mit dem Hypoxie-Training nach einer Corona Infektion gemacht hat und wie sie überhaupt darauf gekommen ist.

Vom aktiven leben bis hin zur erschöpfung

Marina ist 60 Jahre alt und seit über 30 Jahren selbstständige Physiotherapeutin. Sie war schon immer sehr aktiv und liebt einfach alles, was mit Bewegung zu tun hat. Tanzen, Schwimmen, die Gymnastikgruppe und das Singen im Chor gehörten jahrelang zu ihren Hobbys. Bis sie sich im Sommer 2022 mit Corona infizierte und sich nach 14 Tagen Krankheit mit hohem Fieber und schlimmen Symptomen ihr Leben völlig verändert hat. Aus der aktiven, lebenslustigen Frau war von jetzt auf gleich eine kranke Person geworden, die Gleichgewichtsprobleme hatte und von ständiger Erschöpfung sowie Konzentrationsunfähigkeit geplagt war. Die Symptome waren vielfältig und wurden immer schlimmer. Zuletzt im Frühjahr 2023 war besonders die Fatigue so weit fortgeschritten, dass Marina ihren geliebten Beruf nur noch sehr stark eingeschränkt ausüben konnte und für irgendwelche Freizeit-Aktivitäten oder den Haushalt war sie danach meist viel zu erschöpft. 

das erste mal ihht

Arztbesuche oder Therapieansätze – wenn sie denn überhaupt Termine für diese bekommen konnte – waren vergeblich und halfen nicht. Ein erster Lichtblick zeigte sich durch die Empfehlung von FIT TEAM Personal Trainer Stefan Fürle über die Berufsgenossenschaft. Dort rat man ihr die IHHT mit Stefan doch mal auszuprobieren und übernahm sogar einen Teil der Kosten. Marina hatte zuvor noch nie etwas von IHHT gehört, obwohl sie ja schon von Berufswegen einiges an Know-how in Sachen Training und Therapie mitbringt. „Ich muss zugeben, dass ich zunächst schon skeptisch war, aber an dem Punkt ging es mir so schlecht, dass ich einfach alles versucht hätte, um wieder ein bisschen mehr Lebensqualität zu erlangen“, erzählt uns Marina im Interview und man merkt ihr an, dass sie auch heute noch damit zu kämpfen hat. 

marinas weg der genesung

Nach den ersten Terminen in der IHHT stellten sich jedoch schnell Verbesserungen ein. Ein schrecklicher Hustenreiz, den Marina seit der Corona-Infektion eigentlich immer hatte, war nach der dritten Sitzung dauerhaft weg. Anfangs machte sie das Hypoxie-Training zweimal pro Woche und fühlte sich direkt danach immer richtig gut. Für sie war das wie ein kleiner Energie-Booster, der ihre Batterie aufgeladen hat und ihr ein stärkendes Gefühl gab. Für einen aktiven Menschen wie Marina war dies aber Fluch und Segen zugleich. Sie konnte zwar endlich wieder etwas aktiver sein, aber diese Energie hat sie meist in ihre Praxistätigkeit gesteckt, sodass die geliebten Freizeitaktivitäten dann schon zu viel waren. So hat sie es oft auch schnell wieder übertrieben.  

„Den Spruch eines Arztes: Vorsicht an den guten Tagen“ musste ich mehrfach spüren, um wirklich daraus zu lernen.“ Diese Einschätzung gibt uns Marina heute und versucht sich inzwischen selbst zu disziplinieren, dass sie eben kleine Schritte geht und vor allem darauf achtet, ihren Puls nicht zu hoch zu bringen. 

in der ruhe liegt die kraft

Von der ersten IHHT Sitzung bis heute hat Marina viele Ups und Downs erlebt. Sie hat dabei gelernt, dass man vor allem geduldig mit sich selbst sein muss und sich auch mit dem Thema Pacing-Strategien beschäftigt. Hier geht es darum, alle anstehenden Aktivitäten des Tages sorgfältig zu planen und auf den eigenen Energiehaushalt zu achten, um eine Überlastung und eine erneute Verschlechterung der Symptome zu verhindern. Die Zusammenarbeit mit Stefan hilft ihr dabei und er gibt ihr regelmäßig wertvolle Tipps für die Umsetzung im Alltag. 

Mit zwischenzeitlichen Pausen zum Beispiel in der Sommer- und Ferienzeit ist Marina seit Frühjahr 2023 nun regelmäßig bei Stefan zum IHHT, heute noch einmal pro Woche mit einem Zeitaufwand von insgesamt einer Stunde inklusive Therapie und Auswertung. „Das ist dann meine kleine Auszeit zum Auftanken und Entspannen“, erklärt sie uns im Gespräch und ergänzt, dass sie nur jedem empfehlen kann, es selbst auszuprobieren, vor allem wenn man Long COVID Patient ist.

Für Marina ist das Hypoxie-Training ihr “Strohhalm” für den Weg zurück ins „normale“ Leben. Ob das wieder so aussehen kann wie früher, weiß sie selbst noch nicht und wohl auch niemand anderes, aber es geht ihr wieder besser und sie macht einen fröhlichen Eindruck. Am meisten genießt sie die gemeinsamen Spaziergänge mit ihrem Mann, auch wenn diese etwas kürzer und langsamer sind als früher, wogegen ihr Mann auch gar nichts einzuwenden hat.