IHHT bei Energiemangel und Stress zeigt nachweislich vielfältige positive Effekte auf den menschlichen Organismus. Das sogenannte Intermittierende Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT) wird inzwischen nicht nur im Leistungssport, sondern auch im Gesundheitsbereich erfolgreich eingesetzt (vgl. Mini-Review unter 10.3389/fnins.2022.941740).
Mitochondrien: Die Kraftwerke unserer Zellen
IHHT verbessert die Funktion und Leistung der Mitochondrien – unserer zellulären Minikraftwerke. Nahezu jede unserer 40 Billionen Zellen enthält zwischen 1.000 und 5.000 Mitochondrien. Diese enorme Anzahl unterstreicht, wie wichtig funktionstüchtige Mitochondrien für unsere Gesundheit sind.
Fast alle chronischen Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit einer Mitochondrien-Dysfunktion. Außerdem nimmt die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien mit dem Alter ab.
Fünf Zielgruppen profitieren besonders vom IHHT
Auch wenn das Training nur wenige sogenannte Kontraindikationen aufweist, haben sich in der Praxis fünf Zielgruppen besonders etabliert:
- Personen mit viel Stress und Schlafstörungen
- Ältere Personen mit eingeschränkter Herz-Kreislauf-Leistungsfähigkeit und fehlender Möglichkeit ein Ausdauertraining durchzuführen
- Personen unter der Zielsetzung „Longevity“, um ein höheres Energielevel und leistungsfähigeres Immunsystem zu erreichen
- Long-/Post-Covid PatientInnen als ergänzende Therapieoption
- Leistungsambitionierte Sportler zur Verbesserung der Regeneration
Vor jeder Anwendung sollte eine ausführliche Anamnese stattfinden, um Indikationen und Kontraindikationen zu klären. Dabei helfen vorliegende Labordaten, Krankenberichte sowie Angaben zu Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln.
Das IHHT-Programm sollte immer personalisiert sein. Es gibt kein Standardprogramm, das für alle gleichermaßen geeignet ist. Die Reaktionen auf das Training sind individuell sehr unterschiedlich. Deshalb erfordert das Training eine kontinuierliche Beobachtung und Anpassung durch Therapeuten oder Trainer.
Effektivität und Bewertung des Trainings
Die Wirksamkeit zeigt sich in der Erreichung der definierten Ziele. Dabei fließen subjektive und objektive Bewertungsmaßstäbe ein:
- Objektive Parameter umfassen Labordaten wie verbesserte Sauerstofftransportkapazität, reduzierte Entzündungsmarker oder eine gesteigerte Mitochondrienfunktion (z. B. BHI-Gesundheitsindex, ATP-Produktion).
- Subjektive Parameter messen z.B. Energieniveau, allgemeines Befinden, Schlafqualität, Stresslevel sowie Schmerzintensität auf einer Skala von 1 bis 10.
Die Regulation des vegetativen Nervensystems spiegelt sich im Wechsel zwischen Anspannung (Sympathikus) und Entspannung (Parasympathikus) wider. Die Herzratenvariabilität (HRV) misst die Variabilität der Zeitabstände zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen.
Je größer die HRV, desto besser die Regulationsfähigkeit des Nervensystems. Die HRV gibt Aufschluss darüber, wie gut der Körper auf Stress reagiert und wie schnell er sich erholt. Studien zeigen, dass IHHT meist eine Verbesserung der HRV bewirkt.
Praxisbeispiel
Eine 67-jährige Kundin, körperlich gesund ohne auffällige Labordaten, beschrieb sich selbst als unsportlich. Sie klagte über Energiemangel und fehlende Entspannungsfähigkeit.
Die HRV-Messung zu Trainingsbeginn zeigte eine stark erniedrigte Variabilität (RMSSD bei 15 ms). Der Atemanhaltetest (BOLT-Test), der die individuelle Sauerstoffverwertung misst, ergab mit 15 Sekunden einen eher niedrigen Wert (30–40 Sekunden gelten als gut).
Trainingsverlauf und Anpassungen
Aufgrund dieser Ausgangslage und der mittelmäßigen Belastbarkeit starteten wir mit 15–16 % Sauerstoff in der Hypoxiephase und einer Sauerstoffsättigung von 90 %.
Nach zehn Sitzungen reduzierten wir die Sauerstoffkonzentration auf 13–14 %, bei einer Sauerstoffsättigung von 88 %. Die Hypoxiephase wurde von 3 auf 4 Minuten verlängert. Die Hyperoxiephase mit 30 % Sauerstoff dauerte anfangs 5 Minuten und wurde auf 4 Minuten angepasst.
Messungen und Ergebnisse nach 12 Sitzungen
- Das obere Diagramm zeigt die Hypoxiephasen bei 13 % Sauerstoff (rote Linie).
- In der Hyperoxiephase steigt die Sauerstoffsättigung schnell an, erreicht bis zu 98 %.
- Die Pulsfrequenz sinkt gegen Ende der Einheit, was eine passende Trainingsintensität signalisiert. Ein Anstieg der Herzfrequenz am Ende würde hingegen auf zu viel Stress hinweisen und eine Reduktion der Belastung nötig machen.



Ergebnisse nach einer dreimonatigen Trainingsphase:
Es zeigte sich eine Verbesserung aller subjektiven Parameter, einschließlich des BOLT-Tests, der mit 30 Sekunden ein gutes Ergebnis erreichte. Auch ein zuvor leicht erhöhter Blutzuckerwert (HbA1c) konnte verbessert werden. Die HRV (RMSSD bei 35 ms) stieg deutlich an – ein klares Zeichen für eine verbesserte Stressregulation und Erholungsfähigkeit.
👉 Wie in diesem Blogbeitrag deutlich wird, legen wir großen Wert auf kontinuierliches Monitoring und eine persönliche, individuelle Betreuung – beides ist entscheidend für eine sichere und wirkungsvolle IHHT-Anwendung.
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